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1.000-Euro-Spendenschecks für THW und Krisenintervention

Jedes Jahr fragt die Bayerische Regiobahn bei ihren Abonnement-Kunden nach, ob sie zu Weihnachten ein Dankeschön-Präsent für ihre Treue zur BRB haben möchten oder lieber eine wohltätige Organisation finanziell unterstützt werden soll. Seit Jahren sprechen sich die Abo-Kunden für die Spende aus. In jedem Netz bekommt eine gemeinnützige Organisation 1.000 Euro. Heuer hat BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann dem Kriseninterventionsteam Weilheim-Schongau, den Kriseninterventionsdiensten Ostallgäu und Miesbach und dem THW Bad Aibling jeweils einen Scheck überreicht.

THW Bad Aibling

Bernd Reinartz (links) und Christian Widhammer (rechts) mit BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann (Mitte) bei der Spendenscheckübergabe an das THW Bad Aibling.
Bernd Reinartz (links) und Christian Widhammer (rechts) mit BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann (Mitte) bei der Spendenscheckübergabe an das THW Bad Aibling.

Das THW Bad Aibling ist zwar gut ausgestattet, aber es gibt immer Wünsche, die sich die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder über ihren Förderverein selbst finanzieren müssen, wie zum Beispiel einen großen Kippanhänger. „Der ist nicht vorgeschrieben, würde uns aber die Arbeit erleichtern“, erzählt Ortsbeauftragter Bernd Reinartz. Da kommt die BRB-Spende von 1.000 Euro wie gerufen. Bei der Scheckübergabe erkundigte sich BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann, wie sich Corona auf die Arbeit des THW auswirkt. Zu Beginn wurden die Fahrzeughallen als Warenlager verwendet. Einmalhandschuhe, Schutzanzüge, Desinfektionsmittel, Masken, all das wurde eingelagert und vor Ort im THW ausgegeben.

„Wir hatten hier bis zu einer Million Masken lagern“, berichtet Christian Widhammer, Gruppenführer Fachgruppe N. Das „N“ steht für Notversorgung und Notinstandsetzung. Als die Dimensionen immer größer wurden, stellte man das System um, die Abholung vor Ort war irgendwann nicht mehr zu organisieren.

Neben Corona hat das THW aber viele weitere Aufgaben im Bereich örtliche Gefahrenabwehr. Einige Beispiele: Brände ausleuchten, Unterstützung bei Lkw-Unfällen, aber auch einfache Tätigkeiten wie Schnee schaufeln. Hauptsächlich sind sie im Landkreis Rosenheim unterwegs, doch im Katastrophenfall wird im ganzen Bundesgebiet unterstützt, so auch im Sommer in Ahrweiler. „Wir sind deutschlandweit organisiert“, erklärt Bernd Reinartz, „das ist unsere Stärke.“ Ein Mitarbeitender der BRB, ebenfalls Mitglied im THW Bad Aibling, hatte den Kontakt hergestellt. Und jedes Jahr, wenn die Bayerische Regiobahn an das schreckliche Zugunglück in Bad Aibling gedenkt, wird wieder bewusst, wie wertvoll die Hilfe des THW doch ist. Damals waren auch THW-Helfer vor Ort.

Kriseninterventionsteam Weilheim-Schongau

BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann mit Martin Krenner, Gertrud Rössle und Iris Schessl (von links nach rechts) bei der Spendenscheckübergabe an das Kriseninterventionsteam Weilheim-Schongau.
BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann mit Martin Krenner, Gertrud Rössle und Iris Schessl (von links nach rechts) bei der Spendenscheckübergabe an das Kriseninterventionsteam Weilheim-Schongau.

Ahrweiler, Rettenbach, Bad Aibling – Das Kriseninterventionsteam (KIT) Weilheim-Schongau ist nicht nur vor der eigenen Haustür im Notfall-Einsatz, sondern auch dort, wo die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer vor Ort nicht mehr ausreichen. Flutkatastrophe, Hausexplosion oder Zugzusammenstoß, überall gibt es Menschen, die plötzlich aus ihrer Normalität gerissen werden und vielleicht einen geliebten Menschen verlieren oder Schlimmes mit ansehen mussten. Dann ist das KIT zur Stelle, kümmert sich, begleitet, hilft, den ersten Schock zu überwinden.

Iris Schessl, KIT-Fachdienstleiterin, und ihre beiden Stellvertreter, Gertrud Rössle und Martin Krenner, sind froh,

den 1.000-Euro-Spendenscheck von BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann für Ausbildungsmaßnahmen verwenden zu können. „Wir sind auf Spenden angewiesen und unser Aus- und Fortbildungsstandard ist sehr hoch“, erzählt Iris Schessl. Gerade gibt es wieder sieben Interessenten, die im Team mitarbeiten möchten. 100 Stunden dauert die Ausbildung, natürlich an Wochenenden, denn alles geschieht im Ehrenamt. Auch eine Triebfahrzeugführerin der BRB engagiert sich im KIT. Sie gibt wertvolle Hinweise, wenn es in der Ausbildung zum Beispiel um die Evakuierung von Zügen geht.

Bis nach Innsbruck fahren Team-Mitglieder für die Weiterbildung, zur jährlichen Internationalen Kriseninterventionstagung an der dortigen Universität. Ob Amoklauf, Flüchtlingskrise, Hochwasser – die beim BRK angesiedelte Krisenintervention ist für alle Fälle gerüstet. Weitaus häufiger unterstützt das Team allerdings Betroffene nach einem plötzlichen häuslichen Todesfall, Verkehrsunfällen oder individuellen Krisensituationen und wird rund hundert Mal pro Jahr zur Unterstützung gerufen. Und wenn dann nach einiger Zeit eine Dankeskarte für die Einsatzkräfte kommt oder gar eine Spende auf das Konto überwiesen wird, ist das eine Bestätigung für die wertvolle Arbeit.

Kriseninterventionsdienst Ostallgäu

Georg Heiland (links) und Gisela Bayrhof (rechts) mit BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann (Mitte) bei der Spendenscheckübergabe an den Kriseninterventionsdienst Ostallgäu.
Georg Heiland (links) und Gisela Bayrhof (rechts) mit BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann (Mitte) bei der Spendenscheckübergabe an den Kriseninterventionsdienst Ostallgäu.

Rund 200 Stunden Ausbildung in der Freizeit, hauptsächlich an Wochenenden, und in Schichtplänen eingeteilt, damit an jedem Tag im Jahr zu jeder Stunde, egal ob tagsüber oder nachts, ein Ehrenamtlicher aus dem Kriseninterventionsdienst (KID) im Notfall zur Stelle sein kann. Das ist keine Kleinigkeit für die Teammitglieder, sondern echtes Ehrenamt und die Menschen, denen sie in Notsituationen geholfen haben, sind ihnen unendlich dankbar. Sie hören zu, bieten unaufdringlich ihre Hilfe an, unterstützen die Polizei bei der Überbringung von Todesnachrichten, helfen auch bei Bahnunfällen. 150 bis 170 Einsätze kommen so im Jahr beim KID Ostallgäu zusammen, der zum BRK gehört, sich aber fast ausschließlich aus Spenden

finanziert. „Irgendjemand hat immer Zeit für einen Einsatz“, betonen Teamleiter Georg Heiland und seine Stellvertreterin Gisela Bayrhof. Sie werden die 1.000 Euro, überreicht durch BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann, für die Aus- und Fortbildung verwenden.

Wenn sie im Einsatz sind, erkennt man sie leicht an der Rot-Kreuz-Jacke. „Für uns ist sie in gewisser Weise eine persönliche Schutzausrüstung, nach einem Einsatz hängen wir sie an den Nagel und streifen damit das Erlebte ein Stück weit ab“, erzählt Gisela Bayrhof. Ein guter Zugang zu den Menschen, denen sie helfen, sei schon nötig, aber zu nah dürfe man die Ereignisse nicht an sich heranlassen. Auch das muss man in der Ausbildung und dem anschließenden praktischen Teil erst lernen. Und was beiden wichtig ist: „Wir sind in unseren Einsätzen stets wertneutral für alle Betroffenen da.“ Zuhören, das Unglück begreifbar machen und in den ersten Stunden Hilfe anbieten, wenn es sonst niemand tun kann, das ist eine Aufgabe, die sicher nicht leicht, aber sehr wertvoll ist.

Kriseninterventionsdienst Miesbach

Martin Hauder (links) und Christine Lettenbichler (rechts) mit BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann (Mitte) bei der Spendenscheckübergabe an den Kriseninterventionsdienst Miesbach.
Martin Hauder (links) und Christine Lettenbichler (rechts) mit BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann (Mitte) bei der Spendenscheckübergabe an den Kriseninterventionsdienst Miesbach.

Der Kriseninterventionsdienst (KID) Miesbach besteht seit über 20 Jahren, ist Teil des Bayerischen Roten Kreuzes und wird gerufen, wenn Menschen in eine „besondere“ Lebenssituation geraten und von einem akut psychischen und schwer belastenden Ereignis betroffen sind, erzählen Kreisfachdienstleiter Martin Hauder und seine Stellvertreterin Christine Lettenbichler.

Nach einem Unglück sollen Betroffene nicht mit ihren Ängsten und ihrer Trauer allein bleiben. Hier helfen die Mitglieder des KID, die psychischen Belastungen aufzufangen. Sie nehmen sich Zeit, in diesen schweren Stunden zuzuhören, das Unbegreifliche, das passiert ist, zu besprechen, zu ermutigen und

organisatorische Hilfe anzubieten – oder einfach da zu sein und die bedrückende Situation mitzutragen. Der Kriseninterventionsdienst betreut und begleitet Menschen nach psychisch traumatisierenden Ereignissen im häuslichen Bereich (plötzlicher Tod eines Angehörigen), bei schweren Unfällen, Suizid oder auch Unfällen im Gleisbereich. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die eine umfangreiche Ausbildung in psychosozialer Notfallversorgung absolviert haben und sich auf diesem Gebiet auch ständig weiterbilden, leisten „Erste Hilfe für die Seele“. Sie stehen den Betroffenen helfend zur Seite und begleiten sie in den ersten Stunden. 80 bis 100 Einsätze im Jahr kommen für das Team zusammen, keine Kleinigkeit, wenn man bedenkt, dass alles im Ehrenamt geleistet wird.

Finanzieren muss sich das Team weitgehend über Spenden. Aus- und Weiterbildungen kosten die ehrenamtlich Tätigen nicht nur viel Freizeit, sondern natürlich auch Geld. Da kommt eine Spende wie gerufen. BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann ist froh, neben den eigenen, speziell ausgebildeten Mitarbeitenden auch auf den KID zurückgreifen zu können: „Wir sind dankbar, dass wir mit dem KID Helferinnen und Helfer zur Seite haben, die auf die Bedürfnisse unserer Fahrgäste in einer Notsituation eingehen und auch unser eigenes Personal betreuen können“.