Jedes Jahr im November hat die Marketingabteilung bei der BRB viel zu tun. Es ist die Zeit vor dem großen Fahrplanwechsel. Die DB Netz AG schickt an die einzelnen Eisenbahnverkehrsunternehmen die Fahrtrassen, an die sich alle strikt zu halten haben. Unsere BRB-Betriebsplaner bearbeiten diese und anschließend landen deren Excel-Tabellen mit den neuen Fahrplänen unter anderem im Marketing, wo die Pläne von Grafiker*innen so aufbereitet werden, dass der Fahrgast sie lesen und vor allem verstehen kann. Bei der Übertragung der Uhrzeiten und Zugnummern kann schon mal ein Fehler passieren und so müssen die Dateien der Grafiker*innen Zeile für Zeile kontrolliert werden. Gedruckte Fahrpläne gibt es heutzutage nicht mehr, weil sie sich zu oft ändern und dann jedes Mal neu gedruckt werden müssten, und weil kaum noch jemand in solchen Fahrplänen nachschaut, es reine Papierverschwendung wäre. Online sind Korrekturen zeitnah möglich, was die Fahrplanerstellung deutlich entspannt hat.
Von Samstag, 9., auf Sonntag, 10. Dezember, ist es heuer wieder so weit: um Mitternacht ist europaweiter Fahrplanwechsel. Warum gibt es jedes Jahr einen kleinen Fahrplanwechsel im Sommer und einen großen im Winter?
Durch Sanierungen und Modernisierungen der Infrastruktur beschleunigt sich der Zugverkehr. Wo schneller gefahren werden kann, kommt es zu Fahrplanänderungen. Bahnhöfe werden instand gesetzt, das kann dazu führen, dass gleichzeitig mehr Züge ein- und ausfahren können. Auch das beschleunigt den Bahnverkehr. Es kann jedoch auch dazu führen, dass es zu Einschränkungen kommt, bis der Bahnhof umgebaut ist, dann resultiert auch daraus ein geänderter Fahrplan, weil beispielsweise nicht alle Bahnsteige während der Umbauphase angefahren werden können. Sind Bauarbeiten kurz, werden sie in Ersatzfahrplänen, die Tage bis Wochen dauern, eingearbeitet und nicht in den halbjährlich wechselnden Fahrplan.
Was ändert sich bei der BRB zum Fahrplanwechsel?
BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann: „Für uns ist die MVV-Erweiterung in den Netzen Oberland und Chiemgau-Inntal die größte Veränderung, die mit dem Fahrplanwechsel an den Start geht. Wir freuen uns, dass wir damit unseren Fahrgästen ein vereinfachtes Tarifsystem anbieten können und dass sich die Fahrpreise auf ähnlichem Niveau bewegen oder sogar günstiger sind als die bisherigen Tickets.“ Die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Rosenheim und die Stadt Rosenheim kommen mit der MVV-Erweiterung neu dazu. Egal mit welchem Verkehrsmittel der Fahrgast unterwegs ist, es wird nur ein Fahrschein in Zug, U- und S-Bahn, Bus oder Tram benötigt. Das vereinfacht die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs enorm. Wer bisher mit dem Bayern-Ticket unterwegs war, kann jetzt zum Beispiel mit der „MVV Tageskarte Gruppe Gesamtnetz M-11“, also für das gesamte Stadtgebiet München, Rosenheim und teilweise sogar darüber hinaus, bei fünf Personen sogar über 30 Prozent sparen. Auch für alleinfahrende Personen wird es meist günstiger. Auf sehr wenigen Strecken wird die Fahrt etwas teurer, dafür sinken die Kosten auf vielen anderen Strecken deutlich, gerade auch für Pendlerinnen und Pendler.
Der Tarifdschungel wurde in diesem Jahr schon Großteils mit dem Deutschland-Ticket gelichtet und nach zähen politischen Verhandlungen läuft das Ticket erst einmal unverändert weiter. Gerade auf den langen Strecken in den fünf BRB-Netzen oder für regelmäßige Nutzer lohnt sich der Kauf recht schnell.
Um die Grenzkontrollen in Freilassing, die viel Zeit kosten und immer wieder zu Verspätungen führen, zeitlich etwas abzufangen, fahren die Züge aus Salzburg Richtung München künftig bis zu zehn Minuten früher los und haben damit einen längeren planmäßigen Aufenthalt in Freilassing, der für die Kontrollen durch die Bundespolizei genutzt werden kann.
Wer bisher von Berchtesgaden über Freilassing in Richtung Salzburg über die österreichische Grenze gefahren ist, hatte die komfortable Situation, dass der BRB-Triebfahrzeugführende mit dem ÖBB-Kollegen oder der ÖBB-Kollegin tauschte, die Fahrgäste aber im Zug sitzenbleiben konnten. Ab Anfang März 2024 wird in Freilassing der Bahnhof umgebaut und während der Umbauphase funktioniert diese praktische Durchbindung nicht mehr, die Fahrgäste müssen ab dann bis zum Jahresende in Freilassing umsteigen. Durch die Baumaßnahmen kommt es auch zu diversen Fahrplanänderungen.
Die weiteren Änderungen in den BRB-Fahrplänen zum diesjährigen Fahrplanwechsel sind nur marginal. Keine einfache Sache für die Betriebsplanerinnen und -planer bei der DB Netz AG und bei der BRB. Letztere müssen am Ende dafür sorgen, dass die BRB-Züge zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zur Verfügung stehen und auch die Triebfahrzeugführenden und Kundenbetreuenden müssen in Schichten und Meldestellen eingeteilt werden, damit alle Züge fahren können.
Über 30 Millionen Fahrgäste und 25-jährige Erfahrung in Bayern
Mit über 30 Millionen Fahrgästen pro Jahr und über 850 Mitarbeitenden ist die BRB das zweitgrößte Eisenbahnverkehrsunternehmen in Bayern, fast 14 Millionen Zugkilometer kommen jährlich zusammen. „Wenn man sich diese Zahlen bewusst macht und gleichzeitig die starke Auslastung und den baulichen Zustand mancher Strecken zusammen mit dem Personalmangel der Branche berücksichtigt, dann ist mein Fazit, dass wir trotz allem stabil unterwegs sind“, bilanziert Arnulf Schuchmann. Mit stabil meint er, dass die Pünktlichkeitswerte und das Abschneiden der BRB im Qualitätsmesssystem der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) im positiven Bereich liegen. Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaats. Die genauen Werte und viele Informationen rund um die bayerischen Bahnen stehen auf der BEG-Webseite .
Etwas ratlos ist die gesamte Bahnbranche, was den Personalmangel betrifft. Arnulf Schuchmann: „Wir lassen nichts unversucht, um neues Personal zu finden und sind ein attraktiver Arbeitgeber. Doch der demografische Wandel ist unaufhaltbar und Besserung ist in den nächsten Jahren nicht in Sicht. Dazu kommen hohe Mietpreise in den Regionen, in denen wir fahren. Nicht nur unsere Fahrgäste kommen zum Beispiel aus dem Tegernseer Tal, auch unsere Mitarbeitenden brauchen dort Wohnraum und der ist bekanntermaßen teuer. Dies gilt beispielsweise auch für die Region um Weilheim und Schongau.“
Aber trotz aller Widrigkeiten kann die BRB auf eine 25-jährige Erfahrung in Bayern zurückblicken und konnte in diesem Jahr ihr Jubiläum im Netz Oberland feiern. Eine Ehrung von Mitarbeitenden, die schon die Geburtsstunde der BRB erlebt haben, zeigt die starke Verbundenheit zum Unternehmen.
Unsere Fahrgäste finden auf dieser Webseite alle Fahrpläne, sowohl die Standardfahrpläne als auch die Sonderfahrpläne bei Bauarbeiten und ähnlichem zum Download. Zudem gibt es auf der BRB-Startseite auch die Möglichkeit zum Abonnieren eines Newsletters mit individueller Streckenauswahl zur aktuellen und zuverlässigen Information über Großstörungen und Baustellen. Webseite, Facebook, App – die Möglichkeiten, sich zu informieren sind bei der BRB vielfältig.
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