Was ist das Wichtigste an einem Zug? Natürlich, dass er pünktlich und zuverlässig fährt. Daher stehen bei einem Eisenbahnverkehrsunternehmen die Abteilung Betrieb mit der Betriebsplanung sowie die Werkstatt im Fokus. Aber natürlich gibt es auch hier weitere Abteilungen, wie in jedem anderen Unternehmen auch, die eher im Hintergrund arbeiten. Eine davon ist das Marketing.
Frage: Wozu braucht man Marketing bei einem Eisenbahnunternehmen?
Wenn man die Züge und ihren reibungslosen Betrieb als Hardware betrachtet, kümmert sich Marketing eher um die Software. Heißt, in erster Linie um die Kommunikation zum und mit dem Fahrgast, damit dieser beispielsweise weiß, wann ein Zug fährt und welches Ticket er wo dafür kaufen kann.
Frage: Wie sieht das konkret aus?
Wenn wir das Beispiel Fahrplan nehmen, bedeutet das, dass wir die Rohdaten der Betriebsplanung in eine für den Fahrgast verständliche und optisch klar erfassbare Form bringen und die Daten dann anschließend auch z. B. auf der Website veröffentlichen. Gleiches gilt für Baumaßnahmen in allen unseren fünf Netzen, über die der Fahrgast natürlich rechtzeitig Bescheid wissen muss. Im Störungsfall kümmern sich unsere Infodisponenten darum, dass alle Infokanäle wie Website, Facebook, App usw. schnell und umfassend über Verspätungen, Zugausfälle oder Ersatzverkehre informieren. Hier bilden sie auch eine wichtige Schnittstelle zur DB, die z. B. für die Ansagen und Anzeigen an den Bahnsteigen verantwortlich ist. Wichtig ist auch der Bereich Pressearbeit, da wir natürlich nicht jede*n nur über unsere eigenen Kanäle erreichen können. Daher schicken wir auch immer wieder eigene Pressemitteilungen an die Redaktionen, beantworten Journalistenanfragen oder veranstalten Vor-Ort-Termine.
Frage: Welche Informationen werden noch vom Marketing verarbeitet?
Ein zweiter großer Bereich sind Informationen über unsere Tarife und Vertriebswege. Das richtige Ticket für seinen Ausflug oder die Fahrt zur Arbeit zu finden, fällt vielen nicht so leicht. Auch hier kommt das Marketing ins Spiel, indem wir über Flyer, die Website oder auch große Werbekampagnen darüber informieren, welche Tickets es gibt, was die günstigsten Alternativen sind und welche Möglichkeiten des Ticketkaufs bestehen. Generell ist es unsere Hauptaufgabe und das wichtigste Ziel, die Menschen vom Bahnfahren zu überzeugen. Gerade durch Corona haben wir in den letzten zwei Jahren viele Fahrgäste verloren, besonders bei den Pendlern. Hier klären wir z. B. über neue Angebote wie das 10er-Ticket auf. Aber auch für Ausflügler gibt es viele Angebote, nicht zuletzt bei unseren zahlreichen Kooperationspartnern, die wir im Marketing betreuen wie Bergbahnen, Skigebiete, Museen und Thermen. Seit Kurzem haben wir ein neues Tourenportal auf unserer Webseite, Outdooractive, mit dem wir alle Outdoorfans und Fahrgäste noch besser mit Tipps auch von unterwegs aus versorgen können!
Frage: Hat sich die Arbeit der Marketingabteilung in den letzten Jahren verändert?
Natürlich sind auch bei einem Eisenbahnunternehmen die Online- und Digitalmedien mittlerweile am wichtigsten. Früher haben wir sehr viel Papier produziert. Das wird immer weniger. Unsere Fahrpläne z. B. gibt es seit zwei Jahren nur noch online. So können wir sie viel schneller aktualisieren. „Sammelbecken“ für alle Informationen ist unsere Website. Daneben sind wir auch auf einigen Social-Media-Kanälen aktiv und posten regelmäßig auf Facebook, Instagram und Pinterest. Wir kümmern uns um Werbung über Google Ads, das WLAN-Fahrgastportal im Netz Oberland, Werbefolien auf Fahrscheinautomaten und den Fahrgastmonitoren im Zug. Wir verschicken E-Mail-Newsletter an Fahrgäste oder schreiben auch diesen Blog. 😉
Frage: Das klingt nach einer vielfältigen Aufgabe.
Antwort: Das ist es in jedem Fall. Hier laufen einfach alle Fäden des Unternehmens zusammen, egal ob aus dem Betrieb, der Tarifabteilung, dem Vertrieb oder auch aus dem Flottenmanagement. Dieses unterstützen wir z. B. bei der Gestaltung unserer Züge vom Außendesign bis hin zu Hinweisaufklebern im Innenbereich zur Fahrradmitnahme oder den Fahrgastrechten. Denn wir sind auch für die Einhaltung und Umsetzung unseres Corporate Designs zuständig. Die Vorgaben zu Logoplatzierung, Schriftarten und Farben kommen von unserer Mutter, der Transdev-Gruppe. Hier vor Ort sind dann wir verantwortlich, dass der Fahrgast sich in einer optisch vertrauten BRB-Welt bewegt.