Zwei Auszubildende und ihre Arbeit im Bahnbetriebswerk Augsburg
Betrieb
Franziska Kapfer und Seif Ahmed-Braunger machen im Bahnbetriebswerk Augsburg eine Ausbildung zum/r Elektroniker*in für Betriebstechnik. Seit 1. September 2023 sind sie schon bei uns, doch das stimmt nicht ganz, denn die BRB hat eine Kooperation mit MAN und im ersten Ausbildungsjahr verbringen die beiden Auszubildenden viele Wochen und Monate dort und auch in der Berufsschule. Später sind sie dann häufiger bei uns im Werk.
„Hier sind nette Leute, es macht mir Spaß und ich fühle mich wohl“,
Franziska ist es gewohnt, mit vielen Jungs und Männern zu arbeiten. „Das war schon in der Schule so, denn im Technikzweig war ich auch das einzige Mädchen“, erzählt sie. So ging es auch in ihren Praktika weiter. Woher kam das Interesse für Technik? Als Kind hat sie mit ihrem Vater im Keller viel gewerkelt und auch ihr Vater arbeitet als Elektriker. Schlussendlich hatte ihre Lehrerin vorgeschlagen, sich bei der BRB zu bewerben. Da sie Züge schon seit ihrer Kindheit mochte, schickte sie ihre Unterlagen los. Und wie gefällt es ihr bei uns? „Hier sind nette Leute, es macht mir Spaß und ich fühle mich wohl“, sagt sie. Das hören die Kollegen bestimmt gerne. Bevorzugt oder besonders unterstützt wird Franziska als Frau nicht, meint sie. Außer bei Tätigkeiten, die viel Kraft erfordern.
Ihr Azubi-Kollege Seif grinst und widerspricht: „Die Männer reißen sich schon zusammen, wenn Franziska dabei ist.“ Er schätzt an der Ausbildung bei der BRB die guten Arbeitszeiten, von 7 bis 15 Uhr dauern die Arbeitstage im Regelfall. Er hatte von der DB und der BRB eine Zusage und entschied sich für die BRB. Für die DB-Ausbildung hätte er nach München pendeln müssen, das wollte er nicht.
Noch dürfen die beiden Auszubildenden nicht viel selbstständig arbeiten, müssen oftmals zuschauen und dadurch lernen. Eingeteilt werden sie vom Schichtkoordinator, zugeordnet sind sie meist einem Gesellen, der ihnen erklärt, was zu tun ist. Klimaanlagen, Fahrgastmonitore, Führerstand, Türen – in einem Zug steckt viel Elektronik und eines der Hauptarbeitsmittel heutzutage ist das Laptop, da macht der Zug keinen Unterschied zu modernen Autos, bei denen auch vieles auf elektronischem Wege ausgelesen wird.
Die bisherigen Ausbildungsinhalte:
• Grundlagen Elektronik
• Metallgrundkurs
• Einfache Schützsteuerung
• Hausinstallationen
In diesem Jahr stehen noch einfache rechnerprogrammierte Steuerungen sowie Rechnerkonfiguration auf dem Ausbildungsplan.
Franziska war schon immer handwerklich interessiert, Seif nicht. Handwerkliche Begabung wäre eine gute Voraussetzung für den Beruf, meint Seif: „Das fehlt mir ein bisschen, kommt aber mit der Zeit.“ Viele Mitarbeitende im Bw waren zuvor Kfz-Mechatroniker. Einen großen Unterschied zwischen Auto und Zug kann Franziska nicht feststellen, die auch schon ein Praktikum in einer Autowerkstatt gemacht hat. Außer beim Umparken, das sei mit einem Auto natürlich viel einfacher. Und was sagen Freunde, wenn die beiden von ihrer Ausbildung erzählen? Man beschwere sich über verspätete Züge und Baustellen, obwohl die beiden überhaupt nichts damit zu tun haben. Aber davon kann jeder BRB-Mitarbeitende im Freundes- und Bekanntenkreis ein Lied singen.
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Annette Luckner
Pressesprecherin, BRB