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Absorberringe kommen – Finanzierung gesichert

Nach erfolgreicher Testphase werden die lärmmindernden Absorberringe im Oberland in alle BRB-Fahrzeuge eingebaut. Freistaat zahlt den Löwenanteil, BRB beteiligt sich ebenfalls an den Kosten.

Ein einfacher Schlag mit dem Hammer war vor Monaten der erste Beweis, dass der Einbau von Absorberringen in den BRB-Fahrzeugen im Oberland für eine Reduzierung der Quietschgeräusche sorgen könnte. Wie der Name schon sagt, absorbieren die an den Radsätzen eingebauten Ringe den Schall und aus einem hellen, glockenähnlichen Klang wird ein dumpfer, deutlich angenehmerer Ton. Was im Bahnbetriebswerk schon gut funktioniert hat, wurde inzwischen im Praxisbetrieb auf den Strecken im Oberland erprobt. «Bahnexperten wie Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht von der TU Berlin, die zur Ausrüstung mit Absorberringen geraten hatten, wurden durch unsere Tests bestätigt. Der Zug wird deutlich leiser und wir können, nachdem jetzt die Finanzierung geklärt ist, mit der Bestellung und dem sukzessiven Einbau der Radsätze beginnen», freut sich der Technische Geschäftsführer der BRB, Arnulf Schuchmann.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner hatte sich zusammen mit der BRB und der BEG (Bayerische Eisenbahngesellschaft), die den SPNV in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, sehr für eine tragfähige Lösung eingesetzt, denn günstig ist die Umrüstung nicht. «Wir bewegen uns da im Millionenbereich», deutet Schuchmann an. Der Freistaat übernimmt den Löwenanteil der anfallenden Kosten und auch die BRB beteiligt sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Rechtlich sei die BRB dazu nicht verpflichtet, führt Arnulf Schuchmann aus. «Aber wir sehen uns als Dienstleister aus der Region für die Region und haben schon mit vielen Verbesserungen in den vergangenen Monaten deutlich gemacht, dass uns an einem guten Miteinander einiges liegt.»

Allerdings dämpft der Technische Geschäftsführer die Erwartungen, dass die Umrüstung sehr schnell erfolgen werde und dass damit alle Geräusche verschwinden: «Von heute auf morgen geht das nicht, die Absorberringe müssen erst einmal produziert werden, danach kommt jeweils ein Satz Achsen zum Hersteller, wo die Räder umgerüstet werden. Dann erfolgt der Rücktransport nach Bayern und die Achsen mit den neuen Rädern werden eingebaut. Und das alles im laufenden Betrieb, da rechnen wir mit rund einem Jahr, bis auch das letzte Fahrzeug umgerüstet ist. Und, es bleibt eine Eisenbahn, die immer Geräusche entwickelt, auch wenn es mit den Absorberringen deutlich besser werden dürfte.»

Dass die BRB ernsthaft an der Geräuschoptimierung ihrer Fahrzeuge arbeitet, kann man dem Unternehmen auch mit Unterstützung der Tegernseebahn nicht absprechen. Mit dem Einbau einer neuen Spurkranzschmieranlage in Gmund durch die Tegernseebahn konnte das Quietschgeräusch im Gmunder Bogen reduziert werden und mit der DB Netz AG und den betroffenen Gemeinden laufen Gespräche zur technischen Sicherung von Bahnübergängen, um das dort nötige Signalpfeifen abzuschaffen. Die Türsignale wurden inzwischen so umgerüstet, dass sie sich dem Umgebungslärm anpassen, was besonders nachts angenehm auffällt, weil sie dann leiser sind. «Wir geben unser Bestes und sind froh, den Freistaat als Partner zu haben, der unsere Bemühungen anerkennt und uns bei der Umsetzung von Verbesserungen unterstützt», sagt Arnulf Schuchmann und betont gleichzeitig: «Auch wir leisten einen für uns nicht nur finanziell erheblichen Aufwand, damit uns die Fahrgäste im Oberland weiterhin ausgezeichnete Zufriedenheitswerte rückmelden und auch die BEG mit unserer Qualität sehr zufrieden ist.»