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BRB ist nicht gut auf DB InfraGO AG zu sprechen

„Gleiches Spiel, gleiche Beteiligte, wir haben derzeit wieder zwei Beispiele, die deutlich zeigen, dass es nicht reicht, Struktur und Namen zu ändern und im operativen Geschäft alles so zu belassen, wie es ist.“ BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann ist hörbar genervt über den Infrastrukturbetreiber DB InfraGO AG, dem Zusammenschluss von DB Netz AG und DB Station&Service. Was ist passiert?

Erstes Beispiel aus dem Netz Berchtesgaden – Ruhpolding: In Freilassing wird der Bahnhof umgebaut. Die Bedingungen sind deshalb nicht optimal für einen reibungslosen Zugverkehr. Aber das, was dort derzeit passiert, kann Arnulf Schuchmann nicht verstehen. Im sogenannten Tagesbericht, den die BRB für alle ihre Netze erstellt, sind minutengenau alle Züge mit Verspätungen, Ursachen und Auswirkungen und viele weitere Details aufgelistet. Darin steht derzeit als Ursache für ständige Verspätungen in Freilassing „besetzte Gleise“. Das bedeutet, dass der BRB-Zug das Gleis nicht benutzen kann, weil dort bereits ein Zug steht und warten muss, bis es wieder frei ist. „Wir kommen pünktlich in Freilassing an, stehen dann dort, weil wir kein freies Gleis bekommen, und fahren dann Verspätungen ein, die wir den ganzen Tag mitziehen“, erklärt der BRB-Geschäftsführer. Zwei Gründe nennt er: „Fehlerhafte Fahrplanerstellung und katastrophale Disposition der Gleise in Freilassing. Für beides ist DB InfraGO verantwortlich.“ Verspätungen ziehen Pönale, also Strafzahlungen, nach sich, zu begleichen nicht durch den Verursacher, sondern durch die BRB. Das sieht Arnulf Schuchmann nicht mehr ein: „Ich erwarte die Zusage der Übernahme der uns dadurch entstehenden Pönalen für Verspätungen und nicht gehaltene Anschlüsse durch die DB InfraGO.“

Zweites Beispiel aus dem Netz Ammersee-Altmühltal: Von Samstagabend, 6. April 2024, war die Strecke Schongau – Peißenberg bis Mittwoch, 10. April, Betriebsschluss gesperrt. Nachdem vorher wochenlang die Strecke zwischen Weilheim und Peißenberg wegen eines maroden Bahndamms gesperrt war. Langsamfahrstellen bestehen dort im Sommer schon seit Jahren. Schuchmann über die neueste Sperrung: „Am Samstag wird an einer bestehenden Langsamfahrstelle eine Gleisabsenkung an einem Damm zwischen Peißenberg und Peiting gemeldet, es folgt die Sperrung. Aber bis Montag passiert nichts weiter, weil am Samstag und Sonntag kein Fahrbahntechniker kommt. Scheinbar arbeitet man bei DB InfraGO nur von Montag bis Freitag!“ Auch hier kündigt der BRB-Geschäftsführer Kostenverhandlungen mit DB InfraGO an. Doch den verständlichen Ärger mit Fahrgästen durch Schienenersatzverkehr und viele Verspätungen und den Imageschaden kann am Ende keiner ersetzen, beides bleibt wieder einmal an der BRB und ihren Fahrpersonalen hängen