BRB ermöglicht Ukraine-Flüchtenden Wartezeit im Warmen nach Ankunft in Freilassing
Der Strom an Flüchtenden aus der Ukraine hat Bayern erreicht und nimmt von Tag zu Tag zu. Für viele ist dabei der Bahnhof Freilassing der erste Kontakt auf deutschem Boden. Daher findet dort auch die Kontrolle und Registrierung der Flüchtenden durch die Bundespolizei statt. Ein Prozess, der mitunter auch längere Wartezeiten bedeutet. Damit die meist alleinreisenden Mütter mit Kindern, ältere Menschen und natürlich auch alle anderen Flüchtenden diese Wartezeit nicht in der immer noch herrschenden Kälte am Bahnsteig verbringen müssen, hat die BRB gestern in einer Spontanaktion einen ihrer Triebzüge aus dem Netz Chiemgau-Inntal an Gleis 3 am Bahnhof Freilassing abgestellt. Insgesamt 333 Sitzplätze und auch vier Toiletten bietet der Zug und ermöglicht es somit, die Wartezeit bis zur Registierung und Weiterreise im Warmen und Trockenen zu verbringen. Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer der BRB, betont: „Wir sind froh, neben der kostenfreien Beförderung in unseren Zügen noch einen kleinen Beitrag leisten zu können, um den Flüchtenden die Ankunft in Deutschland zu erleichtern. Der Zug dient als Sofortmaßnahme und hilft auch der Bundespolizei, ihre Arbeit bestmöglich zu erledigen.“
Nur ein Anruf genügte, um auch die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, von der Aktion zu überzeugen. Durch die Abstellung des Zuges kann es sein, dass Regelzugfahrten geschwächt werden müssen, was normalerweise von der BEG mit Pönalezahlungen belegt wird. In diesem Fall verzichtet die BEG jedoch hierauf und unterstützt somit die Aktion der BRB. Aufgrund des coronabedingten Rückgangs der Fahrgastzahlen gehen BRB und BEG nicht davon aus, dass es zu Kapazitätsengpässen kommen wird.