Ein Fußballvergleich geht immer, auch wenn man derzeit lieber nicht über die deutsche Mannschaft spricht. Zu verlieren sei hart, sagte Matthias Krause, Geschäftsleiter der Südostbayern-Bahn (SOB), die die Strecke Traunstein – Ruhpolding zum Fahrplanwechsel am Sonntag an die BRB abgeben musste. Er fühle sich wie die brasilianische Nationalmannschaft bei der Niederlage gegen Kroatien.
Umso mehr freute sich BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann bei der sehr herzlichen Übergabe des Zuglaufschildes, dass das Netz Berchtesgaden-Ruhpolding nun komplett sei und die Strecke mit zwei neuen FLIRT-Fahrzeugen in Betrieb ging. Matthias Krause gab ihm allerdings schmunzelnd mit auf den Weg: „Macht nichts kaputt!“ Schließlich gehöre die Infrastruktur noch immer der SOB.
Arnulf Schuchmann zählte die Vorzüge der neuen Fahrzeuge auf: modernste Fahrgastinformation, WLAN, Steckdosen samt USB-Anschlüssen und eine Klimatechnik mit hohem Luftaustausch. Nebenbei wies er noch darauf hin, dass nach Absprache mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) auch auf der Strecke Freilassing – Berchtesgaden und im Netz Chiemgau Inntal der Einbau von WLAN in alle Fahrzeuge bevorstehe. Das werde sich allerdings bis ins Jahr 2024 ziehen, man sei noch in der Planungsphase.
Als erste Bewährungsprobe für die BRB auf der neuen Strecke gilt der Biathlonweltcup in Ruhpolding im Januar. Man werde die Zugkapazitäten erhöhen, wo es möglich und nötig sei, betonte BRB-Geschäftsführer Schuchmann. Verzichten müssten die Fahrgäste auf die „Loreley“, den Oldtimer-Sonderzug, mit dem die SOB von der Strecke Abschied nahm und der bisher zu Biathlonzeiten als Verstärkung unterwegs war. Dieser absolvierte am Samstag seine Abschiedsfahrt auf der Strecke.