Alljährlicher Fahrplanwechsel heuer am 13.12.2020 (Sonntag). Fahrplan- und Tarifänderungen in den Netzen der BRB. Sechs weitere Neufahrzeuge sorgen im Oberland für mehr Züge und Sitzplätze.
Meist bewegen sich die Änderungen in den einzelnen Streckennetzen der Bayerischen Regiobahn beim alljährlichen Fahrplanwechsel im Dezember im Minutenbereich. Doch dieses Mal werden die Fahrgäste im Netz Oberland spürbare Verbesserungen bemerken: Das Angebot auf den Oberlandstrecken wird deutlich ausgebaut. Im Berufsverkehr an Werktagen wird der Halbstundentakt am frühen Vormittag und am Abend erweitert. Für den Ausflugsverkehr am Wochenende gibt es im gesamten Netz mehr Sitzplätze sowie auf den Streckenästen nach Tegernsee und Lenggries einen weitgehenden Halbstundentakt über den ganzen Tag verteilt. Dabei gilt der Dank der Bayerischen Regiobahn der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Freistaat plant, finanziert und kontrolliert. Sie hat diese Angebotsverbesserungen durch Bestellung von sechs zusätzlichen Neufahrzeugen und weiteren Leistungen erst möglich gemacht, nachdem die BRB mit dem Tausch auf eine neue und einheitliche Fahrzeugflotte die Voraussetzungen hierfür geschaffen hat.
Jedes Jahr im Dezember werden europaweit die Fahrpläne angepasst und Tarifänderungen beim Angebot im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) umgesetzt. Fahrplanänderungen liegen Optimierungen zu Anschlusszeiten an Kreuzungsbahnhöfen zugrunde, damit Fahrgästen mehr reibungslose Übergänge angeboten werden können. Aber auch Neuerungen in der Infrastruktur, die unter anderem die DB Netz AG betreibt, führen zu Fahrplananpassungen, die meist im Minutenbereich liegen.
Größere Verbesserungen gibt es auf der Strecke München – Holzkirchen – Bayrischzell/Lenggries/Tegernsee. Hier wurde der Wochenendfahrplan komplett überarbeitet: mehr und besser über den Tag verteilte Zugfahrten sollen die Engpässe verringern, wenn viele Ausflügler unterwegs sind. Die bisher nur von Montag bis Donnerstag bestehende Verbindung von München Hauptbahnhof, ab circa 18.30 Uhr nach Schliersee/Lenggries besteht jetzt auch freitags mit einem zusätzlichen Zugteil nach Tegernsee. Von Montag bis Freitag gibt es eine neue Verbindung von München Hauptbahnhof ab ca. 19.30 Uhr nach Schliersee/Tegernsee/Lenggries. Die von Montag bis Freitag bestehende Verbindung Schliersee – München Hauptbahnhof (Ankunft ca. 9.30 Uhr) erhält zusätzliche Zugteile aus Lenggries und Tegernsee. Die bisher von Montag bis Donnerstag bestehende Verbindung Lenggries/Tegernsee – München Hauptbahnhof (Ankunft ca. 17.30 Uhr) besteht jetzt auch freitags und erhält einen zusätzlichen Zugteil aus Schliersee. Von Montag bis Freitag gibt es zwei zusätzliche Verbindungen Lenggries/Tegernsee – München Hauptbahnhof, Ankunft ca. 16.30 Uhr und 19.30 Uhr.
An Wochenenden und Feiertagen gilt ab dem Fahrplanwechsel ein durchgängiger 30-Minuten-Takt zwischen München und Holzkirchen, auf den Strecken nach Lenggries und Tegernsee gilt ein weitgehender 30-Minuten-Takt. Zwischen München und Schliersee werden vereinzelt Zusatzzüge eingesetzt. Die Züge nach Bayrischzell fahren jetzt um Minute 30 im Münchner Hauptbahnhof ab, die Züge aus Bayrischzell kommen um Minute 32 in München am Hauptbahnhof an. Die Kapazitäten auf den Strecken nach Bayrischzell und Tegernsee werden durch einen stärkeren Einsatz von gekuppelten Zügen deutlich vergrößert.
Eine weitere Neuerung ist das von der BEG eingeführte bayernweit einheitliche Liniennummernsystem. Unter dem Motto „Geht´s auch ´ne Nummer kleiner?“ soll das neue System den Fahrgästen den Überblick erleichtern. In den meisten anderen Bundesländern ist es bereits seit Längerem üblich, jetzt zieht Bayern nach. Alle Bahnstrecken wurden nach RB-, RE- ( Regionalbahn, Regionalexpress) und S-Bahn-Linien unterteilt und erhielten eine ein- bzw. zweistellige Nummer. Der Fahrgast soll sich somit schneller und unabhängig vom Betreiber der Bahnstrecke orientieren können und sofort auch Informationen über die Art der Verbindung, also zum Beispiel eine Express-Variante, bekommen. Diese Liniennummern werden ab dem Fahrplanwechsel in allen Auskunftsmedien, auf den Zugzielanzeigern in den Fahrzeugen und allen Printprodukten verwendet. Zeitgleich wurden auch allen Linien unterschiedliche Farben zugeordnet, die nun auf allen Streckennetzen, Fahrplänen und ähnlichem in ganz Bayern verwendet werden.
Grundlage für die tariflichen Anpassungen ist die Preisanpassung, auf die sich die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) deutschlandweit geeinigt haben. Zu den EVU im deutschen Nahverkehr gehört neben DB Regio unter anderem auch die Bayerische Regiobahn (BRB). Dementsprechend werden auch die Preise für die hauseigenen Tickets leicht und um durchschnittlich 1,5 Prozent angehoben. Eine gute Nachricht hat BRB-Geschäftsführer Fabian Amini für alle Nutzer des Guten Tag Tickets: «Der Preis für dieses beliebte Ticket, das exklusiv in allen BRB-Zügen gilt, wurde nur leicht erhöht, für eine Person bleibt der Preis sogar gleich. Der große Vorteil unseres Guten Tag Tickets liegt darin, dass es im Vergleich zum Bayern-Ticket in jeder Variante drei Euro billiger ist.»
Eine erfreuliche Neuerung gibt es bei der Bayerischen Regiobahn noch für Abokunden: Im Fall einer vorzeitigen Abo-Kündigung wird künftig schon nach drei Monaten Vertragslaufzeit statt wie bisher erst nach zwölf Monaten auf eine Nachberechnung des Abo-Vorteils verzichtet. «Mit dieser Reduzierung der Mindestvertragslaufzeit möchten wir unseren Kunden entgegenkommen, die bisher vielleicht noch gezögert haben, sich an ein Abo zu binden», erklärt BRB-Geschäftsführer Fabian Amini.
Zusammen mit den in diesem Sommer eingeführten 10er-Tickets ist dies ein weiterer Schritt, um der zunehmend flexibler werdenden Arbeitswelt und dem geänderten Pendelverhalten mit einem attraktiven Ticketangebot gerecht zu werden.
Weiterführender Link zum Flottentausch im Oberland.