Ein BRB-Zug fährt am Bobinger Bahnhof ein, doch die Türen öffnen sich nicht, weil der Triebfahrzeugführer einen Kreislaufkollaps erlitten hat und nicht mehr ansprechbar ist. Jetzt geht die Alarmierungskette los. An diesem Samstag war alles „nur gespielt“, damit im Ernstfall jeder weiß, was zu tun ist. Zahlreiche Zuschauer hatten sich auf dem Übungsgelände eingefunden, darunter auch Bobingens Bürgermeister Klaus Förster.
Damit es für die Feuerwehrfrauen und -männer möglichst realistisch zuging, waren auch zahlreiche Statisten im Zug. Die einen meckerten lautstark in Richtung Einsatzkräfte, dass sie nicht pünktlich zu Frau und Familie nach Hause kämen, die anderen grölten Bierzeltlieder und schunkelten im Zug, Kinder saßen verängstigt auf dem Schoß ihrer Mütter. Die Darsteller gaben ihr Bestes, damit alles realistisch wirkte. Denn aus Erfahrung wissen die Notfallmanager von BRB und DB, die die Übung organisiert hatten und den Verlauf begleiteten, dass nicht jeder Fahrgast in so einem Fall Verständnis und Geduld aufbringt.
Wie komme ich in einen Zug, wenn sich die Türen nicht automatisch öffnen? Wie klettere ich mit der Leiter in den Führerstand, um den Triebfahrzeugführer zu bergen? Wie überbrücke ich den Höhenunterschied zwischen Zugtür und Gleisbett, um Schwangere oder mobilitätseingeschränkte Personen aus dem Zug zu bringen? Das alles konnte vormittags geübt werden, nachmittags ging man die Technik im und am Zug durch.
Solche Übungen finden in den Netzen der BRB immer wieder statt, um Einsatzkräfte zu schulen, falls tatsächlich etwas passiert. Das Beispiel in dem Szenario in Bobingen zeigt, dass kein schweres Zugunglück nötig ist, um Rettungsdienste alarmieren zu müssen, es reicht manchmal schon, wenn ein Triebfahrzeugführender nicht mehr weiterfahren kann und der Zug in unwegsamem Gelände zum Stehen kommt. Dann ist es gut, vorher bereits geübt zu haben. Das gibt Sicherheit und hilft Ruhe zu bewahren.
Martin Bühler, Kommandant der Feuerwehr Bobingen, zog ein positives Fazit: „Aus Sicht der Feuerwehr Bobingen war es eine sehr gelungene Übung und wir bedanken uns für die bereitgestellten Möglichkeiten der BRB und DB. Jeder Kamerad konnte etwas Neues lernen und für die Zukunft mitnehmen, auch wenn man hofft, dass ein Ernstfall nie eintreten wird.“