Bayerische Oberlandbahn GmbH, Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML), Catenate GmbH und Lange & Fendel GmbH beleuchten organisatorischen Prozess zur Bestellung und Abwicklung des kurzfristigen Schienenersatzverkehrs (SEV). Dieser ist bei ungeplanten Zugausfällen notwendig. Mithilfe des Forschungsprojekts soll die Bestellung von alternativen Verkehrsmitteln digitalisiert werden, sodass die Abwicklung digital planbar, schneller und ressourcenschonender wird. Davon profitieren die Fahrgäste, die besser informiert werden und schneller an ihr Ziel kommen.
Wenn eine Zugfahrt abgebrochen werden muss, wird für die Fahrgäste schnell eine alternative Fahrtmöglichkeit gesucht. Landläufig werden Busse als kurzfristiger Ersatz für den Schienenverkehr bestellt, der beispielsweise wegen ad-hoc Störungen an der Infrastruktur oder an Fahrzeugen unterbrochen ist. Für Fahrgäste bedeutet die Unterbrechung ihrer Fahrt jedoch sowohl einen Verlust an Zeit, als auch an Komfort.
Um zu überprüfen, wie die Einrichtung eines kurzfristigen SEV künftig besser organisiert und durchgeführt werden kann, initiierte die Bayerische Oberlandbahn GmbH zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) sowie den Softwarepartnern Catenate GmbH und Lange & Fendel GmbH ein Forschungsprojekt. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts analysieren die Partner den zugrundeliegenden Kernprozess zur Organisation von kurzfristigen Schienenersatzverkehren und dessen Optimierungspotenzial. Das Foschungsprojekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie (StMWi) und durch das Zentrum Digitalisierung.Bayern, einer Initiative der Bayerischen Staatsregierung, finanziert.
Eines der Projektziele ist, die Fahrgastinformation auf Basis der ausgewerteten Kundenwünsche u.a. durch eine schnellere Weitergabe der Informationen, zu verbessern,. In diesem Zusammenhang wird z.B. auch die Integration der unternehmenseigenen App „Meridian BOB BRB – Info & Tickets“ geprüft.
Hierzu erklärt Wolfgang Inninger, Leiter des Projektzentrums Verkehr, Mobilität und Umwelt des Fraunhofer IML: „Mit dem Projekt „DigiSEV“ schaffen wir eine Grundlage für die schnellere Organisation der Schienenersatzverkehre. Aber auch der Fahrgast steht im Fokus. Mit den dann digital verfügbaren Informationen kann der Fahrgast konkrete Angaben zur Weiterfahrt erhalten.“
Die am Organisationsprozess beteiligten Partner entwickeln in nächsten Schritten Konzepte – inklusive eines Prototypen - zur Digitalisierung und Automatisierung des Bestellprozesses von Bussen. Bei einer Implementierung hat dies zur Folge, dass der Schienenersatzverkehr künftig deutlich schneller und effizienter funktionieren kann.
„Wir glauben daran, dass wir unseren Fahrgäste durch diesen wichtigen Schritt der Automatisierung und Digitalisierung in der Zukunft einen deutlich reibungsloseren Ersatzverkehr anbieten können“, so Fabian Amini, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn GmbH.