Theorie und Praxis klaffen oft weit auseinander und wenn es zum Einsatz kommt, muss jeder Handgriff sitzen. Da bleibt keine Zeit, lange Fragen zu stellen. Deshalb hatte der technische Geschäftsführer der BRB, Arnulf Schuchmann, sofort zugestimmt, als von der Bundespolizei die Anfrage kam, ob die Beamtinnen und Beamten der Inspektion Rosenheim im Rahmen der Fortbildung im bahnpolizeilichen Aufgabenbereich einen Praxis-Vormittag auf einem Zug der BRB im Bahnhof Rosenheim durchführen könnten. Klaus Fiedler, Teamleiter der Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführer im Netz Chiemgau-Inntal, organisierte den Vormittag und erklärte geduldig alle Funktionen und beantwortete Fragen: «Ich war überrascht über die Detailkenntnisse der Polizistinnen und Polizisten, alle waren sehr interessiert.» Er wies die Teilnehmenden auf Gefahrenpunkte hin, damit sie sich im Ernstfall beispielsweise nicht durch Stromschläge selbst in Gefahr bringen, wenn die Oberleitung nach einem Unfall herunterhängt. Er zeigte die Bedienung der Notsprechstelle an den Zugtüren, erläuterte die Videoüberwachungsanlagen und im Führerstand erklärte er alle Schalter und Funktionen. Der Vormittag diente auch dazu, mehr Verständnis für die gegenseitige Arbeit aufzubringen. Die Idee zum Praxistag hatte Polizeihauptkommissar Helmut Elsner, Fachkoordinator und Fachlehrer Bereich Bahnpolizei bei der Bundespolizeidirektion München, der im Rahmen seiner Tätigkeit Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte an verschiedenen Bundespolizeidienststellen in Bayern schult. «Es ist schon ein Unterschied, ob ich meinen Kolleginnen und Kollegen im Schulungsraum erzähle, wie man etwa im Notfall in einen Zug kommt, oder ob sie vor Ort einmal ausprobieren können, wie das funktioniert.» Beide Seiten bekräftigten am Ende, dass die Praxisschulung fest ins Programm aufgenommen werden sollte.