Wer im Zug zwischen Freilassing und Berchtesgaden unterwegs ist, bewegt sich in schönster bayerischer Landschaft und sitzt in einem Fahrzeug der BRB, das für diese Strecke sogar eine sogenannte Steilstreckenzulassung benötigt, denn es geht zum Teil steil bergauf und wieder bergab. Damit die Fahrgäste sicher ans Ziel kommen, haben die Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführer eine spezielle Schulung für diesen Streckenteil absolviert und seit kurzem ist auch eines der fünf BRB-Fahrzeuge mit kirchlichem Segen unterwegs.
Im Bahnhof Bad Reichenhall fand die besondere Zeremonie, eine Zugsegnung, statt. Der katholische Pfarrer Markus Moderegger und der evangelische Pfarrer Dr. Florian Herrmann segneten das Fahrzeug für eine gute und sichere Fahrt mit allen Mitarbeitenden und Fahrgästen. Die Taufe auf den Namen „Berchtesgadener Land“ mit anschließender Sektdusche übernahmen Landrat Bernhard Kern und BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann.
Landrat Kern betonte in seinem Grußwort: „Die Stärkung des öffentlichen Verkehrs ist angesichts großer Herausforderungen wie Klimawandel, Energiekrise und hohem Individualverkehr enorm wichtig für unseren Landkreis. Ich freue mich daher, dass wir mit der Bayerischen Regiobahn seit Dezember 2021 erneut einen starken Partner für den Schienenverkehr in der Region haben und eines der modernisierten Triebfahrzeuge nicht nur genauer in Augenschein nehmen, sondern auch auf den Namen unseres wunderschönen Landkreises taufen durften. Doch natürlich ist es damit nicht getan, wenn es um die Schaffung eines attraktiven SPNV-Angebots für die Bürgerinnen und Bürger geht. In den kommenden Jahren werden nicht nur weitere Modernisierungen an den Zügen, sondern auch bei der Bahnstreckeninfrastruktur erfolgen müssen, damit der Schienenverkehr Schritt für Schritt an Attraktivität gewinnt.“
Arnulf Schuchmann wies bei der anschließenden Besichtigung des Zuges und des Führerstandes auf die Neuerungen der modernisierten Züge hin, die die BRB vom früheren Betreiber im Dezember 2021 übernommen hatte. Dazu zählen neben einer Rundumerneuerung der Sitzbereiche vor allem auch eine Rampe, um Menschen mit Behinderung das Ein- und Aussteigen zu erleichtern. Die nachgerüstete Videoaufzeichnung dient der Unterstützung behördlicher Ermittlungen und ab November dieses Jahres werden die großen Monitore in den Fahrzeugen so weit aufgerüstet sein, dass die Fahrgastinformation dem BRB-Standard in allen Netzen entspricht und die Fahrgäste in Echtzeit Informationen zu ihrer Fahrt bekommen.
Schuchmann bekräftigte die wichtige Zusammenarbeit: „Eine Segnung ist für mich eine gute Möglichkeit, dass wir unsere Verbundenheit zur jeweiligen Region zeigen können, denn unsere Fahrgäste kommen aus der Region, unsere Mitarbeitenden wohnen oftmals in der Region und wir können nur mit kommunaler Unterstützung in Sachen Klimawandel und Mobilität etwas erreichen. Wir müssen an einem Strang ziehen, nicht nur bei der Zugtaufe.“