Die Allianz pro Schiene e.V. sucht über den Wettbewerb “Eisenbahnern mit Herz” wieder die aufregendsten Bahngeschichten aus ganz Deutschland. Ab sofort und noch bis zum 13. März 2025 (24 Uhr) können Sie über den Eisenbahner mit Herz-Publikumsliebling abstimmen! Weiter zur Abstimmung geht es hier.
Unter allen Nominierten wählt eine Jury aus Vertretern aus Fahrgastverbänden und Bahngewerkschaften im Frühjahr 2025 die Bundes- und Landessieger aus.
Benjamin Bannert (Triebfahrzeugführer Netz Ammersee-Altmühltal): Als alle wegsahen, half er: Der Lokführer-Held und ein rettendes Getränk
Die Einsenderin Veronika Herrmann ist in ihrem Beruf als Altenpflegerin viel Stress ausgesetzt und pendelt täglich mit der BRB zwischen Peißenberg und Dießen am Ammersee. Doch an diesem einen Tag spielt ihr Körper einfach nicht mehr mit: Ihr Kreislauf meldet sich mit Schwindel und Panik zu Wort. Als sie in Weilheim umsteigen will, verschlechtert sich ihr Zustand so stark, dass sie sich auf dem Bahnsteig auf den Boden setzen muss. Sie bittet mehrere andere Fahrgäste um Hilfe, aber keiner reagiert. Veronika Herrmann schildert sogar, dass eine unfreundliche Dame meinte, wenn sie keinen Alkohol vertrage, solle sie nicht trinken.
Zum Glück naht bereits die rettende Hand: Benjamin Bannert, Triebfahrzeugführer der BRB. Aus den Augenwinkeln erkennt sie seine Dienstkleidung, nimmt all ihre Kraft zusammen und bittet ihn um eine Cola, damit ihr Kreislauf wieder in Schwung kommt. Der Automat auf dem Gleis ist leider leer. Benjamin Bannert gibt nicht auf und eilt in die Bahnhofshalle zum Kiosk. Nur wenige Minuten später reicht er ihr das rettende Getränk – eine kleine Geste mit großer Wirkung, denn sie fühlt sich sogleich besser und schließlich fit genug, ihre Reise fortzusetzen.
Ich möchte mich von Herzen bei diesem jungen Lokführer, Benjamin Bannert, bedanken. Mein Zustand hat mir Angst bereitet und er war der Einzige, der mir geholfen hat.
Thomas Spillker (Kundenbetreuer Netz Chiemgau-Inntal): Der Held der Pendel-Fahrten
Als Pendler zwischen Bad Endorf und München Hauptbahnhof fällt dem Einsender Rico Hummel auf, dass sich die Fahrgäste meistens nur melden, wenn sie sich über etwas beschweren wollen. Dem möchte er mit seiner Nominierung etwas entgegensetzen: Das Highlight seines alltäglichen Arbeitsweges ist nämlich die Begegnung mit BRB-Zugbegleiter Thomas Spillker. Mit seiner zugewandten Art sticht Thomas Spillker für ihn besonders heraus. Ein konkreter Vorfall ist Rico Hummel dabei besonders im Gedächtnis geblieben:
An einem Morgen sitzt eine ältere Dame im Zug in seiner Nähe. Als sich Spillker zur Fahrkartenkontrolle nähert, spannt sich ihr ganzer Körper an. Zu ihrem Bedauern hat sie ihr Handy zu Hause vergessen und kann ihren Enkel nicht erreichen. Anstatt verärgert zu reagieren, geht Spillker mit bemerkenswerter Geduld und Freundlichkeit auf sie zu. Er beruhigt sie, nimmt ihre Daten auf und erklärt ihr, wie sie das Ticket stattdessen nachweisen könnte. Doch damit nicht genug – mit seinem eigenen Handy ermöglicht er der Dame, ihren Enkel zu kontaktieren und ihm den Treffpunkt mitzuteilen. Das Unwohlsein der Frau löst sich in Luft auf. Thomas Spillker hat ihr in einem stressigen Moment zur Seite gestanden und ihr Schamgefühl verringert. Ein wahrer Profi, der es verdient, für sein Engagement als „Eisenbahner mit Herz“ bezeichnet zu werden.
Ich persönlich genieße jede einzelne Fahrt mit diesem Zugbegleiter. Jeder Fahrgast ist für ihn wertvoll, jeden Fahrgast strahlt er an.
Die BRB erhält im Rahmen des Wettbewerbes eine Auszeichnung: Thomas Böhm, unser Kundenbetreuer aus dem Netz Chiemgau-Inntal, erhält beim “Eisenbahner mit Herz”, die Silbermedaille für seinen Einsatz.
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Zugbegleiter Thomas Böhm steht am Ende einer langen Schicht, als ihn in Kufstein ein Vater und dessen Sohn auf dem Bahnsteig ansprechen. Sie haben nach einem Gleiswechsel ihren Zug nach München verpasst. So spät am Abend gibt es jedoch keinen nächsten Zug mehr, und es droht ihnen eine Übernachtung am Bahnhof. Thomas Böhm überlegt nicht lange. Er bietet dem Vater und seinem minderjährigen Sohn an, sie mit seinem Privat-Auto nach München zu bringen – obwohl das für ihn einen Umweg von sage und schreibe 300 Kilometern bedeutet. Die beiden Fahrgäste sind sprachlos, als der Zugbegleiter sie gegen 3.45 Uhr in der Früh am Münchner Hauptbahnhof absetzt und sie dort gleich den ersten Zug nach Hannover erwischen. Thomas Böhm ist erst gegen 5.30 Uhr zuhause – müde, aber glücklich; und mit dem guten Gefühl, dass er zwei Menschen helfen konnte.
Aber auch in der Kategorie Landessieger*innen erhält ein Mitarbeitender der BRB eine Auszeichnung: Triebfahrzeugführer Julien Schneider wurde als Landessieger für das Bundesland Bayern geehrt, auch ihm gratulieren wir!
Er bekommt über die Zugbegleiter mit, dass das WC kaputt ist und beschließt kurzerhand, selbst die Toilette zu reparieren; es ist v.a. eine schwangere Frau an Bord, die große Probleme hat. Das schafft er auch - und alle Fahrgäste samt der schwangeren Frau staunen nicht schlecht. „Ich bin sehr dankbar, dass es so hilfsbereites Zugpersonal bei der BRB gibt. Meinen größten Respekt an den Lokführer!“, schreibt unsere Einsenderin.